Ida durfte leben

Ende September besuchte das Huhn Ida stellvertretend für über 41 Millionen Legehennen in Deutschland die Schule im Emsbachtal. Ida ist eine ehemalige Hochleistungshenne, die Ende 2019 durch den Verein Rettet-das Huhn (https://www.rettet-das-huhn.de) aus einer Bodenhaltung im Westerwald gerettet wurde. Wie man auf den Fotos erkennen kann, hat sich Ida auch nach etwa einem Jahr noch nicht vollständig von den Folgen der Haltungsbedingungen erholt. Dort lebte sie mit 6000 weiteren Hennen ohne Tageslicht und dicht gedrängt (für 9 Tiere sind gerade mal 1m² vorgesehen). Daher kommt es oft vor, dass sich die Tiere aus Stress und Platzmangel gegenseitig die Federn ausrupfen, verletzen oder sogar töten. Um die Kindern über diese Missstände der Nutztierhaltung aufzuklären und sie diesbezüglich zu sensibilisieren, konnten die Kinder Ida kennenlernen und viele Fragen stellen. Besonders überrascht waren die Schüler*innen, als sie erfuhren, dass Ida normalerweise schon längst geschlachtet worden wäre, da sie im Alter von ca. 16 Monaten zum ersten mal in die Mauser kommen und auch weniger Eier legen. Für den Betrieb werden die Tiere dann unrentabel und der gesamte Bestand wird „ausgestallt“, d.h. die Tiere werden für ca. 7 bis 9 Cent verkauft, geschlachtet und meist zu Tierfutter verarbeitet. Daraufhin werden wieder Tausende Junghennen eingestallt – für die Hennen beginnt das Martyrium von vorne.

Von Madlen Wagner

im Osten geht die Sonne auf...